Joel Kapitel 2

Pastor Reinhard Briggeler
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Der Bericht über die zukünftige Invasion: 2,1-11

Die Verse in 1,15-20 nennen die Ergebnisse dieser zweiten Invasion ohne Beschreibung der Invasion selbst. Doch nun beginnt Joel, die Details dieser Invasion zu beschreiben.

Der Tag des HERRN wird angekündigt: 2,1-2

1 Stoßt in die Posaune auf Zion, und blast Lärm auf meinem heiligen Berg! Beben sollen alle Bewohner des Landes; denn es kommt der Tag des HERRN, denn er ist nahe: 2 ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht. Wie die Morgendämmerung ist es ausgebreitet über die Berge, ein großes und mächtiges Volk, wie seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gewesen ist und nach ihm nicht mehr sein wird bis in die Jahre der Geschlechter und Geschlechter.

Das Volk Gottes war im AT angewiesen, beim Angriff einer feindlichen Armee Alarm zu schlagen, d.h. mit den Schofar Hörnern Signal zu geben (Vgl. Num 10,9). Jetzt ertönt ein Alarm vom heiligen Berg, dem Berg Zion, auf dem der Tempel stand. Zittern sollen die Bewohner des Landes, denn das Schofar kündigt den Tag des HERRN an. Es wird ein Tag der Dunkelheit, des Gewölks und der Wolkennacht sein. Mit der Beschreibung "wie die Morgendämmerung sich ausbreitet" kündigt Joel ein weltumspannendes Gericht über diese Erde an. Der Tag des HERRN kommt universal, plötzlich und für die Menschen unerwartet, wie ein Dieb in der Nacht. Es wird die dunkelste und schrecklichste Zeit sein, die jemals auf dieser Erde gewesen ist. Die grösste Armee, die die Welt jemals gesehen hat, wird sich über Israel ergiessen.

Beschreibung der Invasionsarmee: 2,3-9

In den nächsten Versen beschreibt Joel die Invasionsarmee im Detail durch die Verwendung von "Vergleichs-Wörtern" (wie das oder ist wie oder sind wie). Diese Armee wird Ähnlichkeiten mit einer Heuschreckenarmee haben, aber keine Heuschreckenarmee sein.

3 Vor ihm her verzehrt das Feuer, und hinter ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden, und hinter ihm eine öde Wüste, und auch keine Entronnenen lässt es übrig.

Diese riesige Armee wird durch Feuer das Land verwüsten. Was vorher aussah wie der Garten Eden in seiner Blüte, wird nun zu einer öden Wüste.

4 Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden; und wie Reitpferde, so rennen sie.

Das Aussehen der Armee wird beschrieben wie das Aussehen von Pferden, und sie rennen wie Rennpferde. Auf den ersten Blick scheint es eine gewöhnliche militärische Invasion zu sein, doch der Schein trügt. Es sieht nur so aus!

5 Wie Wagengerassel hüpfen sie auf den Gipfeln der Berge, wie das Prasseln der Feuerflamme, die Stoppeln verzehrt; sie sind wie ein mächtiges Volk, zum Kampf gerüstet.

Dieser Vers beschreibt die Geräusche, die von dieser Armee verursacht werden: "Wie Wagengerassel hüpfen sie auf den Gipfeln der Berge, wie das Prasseln der Feuerflamme, die Stoppeln verzehrt; sie sind wie ein mächtiges Volk, zum Kampf gerüstet."

6 Vor ihm zittern die Völker, alle Angesichter erblassen

Durch diese Armee fällt Schrecken auf die Völker.

7 Sie rennen wie Helden, wie Kriegsleute ersteigen sie die Mauer; und sie ziehen jeder auf seinem Weg, und ihre Pfade wechseln sie nicht. 8 Und keiner drängt den anderen, sie ziehen jeder einzeln auf seiner Bahn; und sie stürzen zwischen den Waffen hindurch und verwunden sich nicht.

Diese Verse betonen die Geschwindigkeit, die Ordnung und die Disziplin dieser Armee: "sie ziehen jeder auf seinem Weg, und ihre Pfade wechseln sie nicht. 8 Und keiner drängt den anderen, sie ziehen jeder einzeln auf seiner Bahn; und sie stürzen zwischen den Waffen hindurch und verwunden sich nicht."

9 Sie laufen in der Stadt umher, rennen auf die Mauer, steigen in die Häuser; durch die Fenster dringen sie ein wie der Dieb.

Hier wird der Angriff beschrieben.

Fazit: Es ist deutlich, dass das, was in diesen Versen beschrieben wird, ähnlich der Heuschreckenplage sein wird. Dennoch sind Unterschiede deutlich erkennbar, z.B. zeitlich, Umfang. Die Verwüstung hingegen, welche diese Armee hinterlässt, lässt sich mit der Verwüstung der Heuschreckenplage zur Zeit Joels vergleichen.

Auswirkungen der Invasion: 2,10

10 Vor ihnen erbebt die Erde, erzittert der Himmel; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren Glanz.

Zwei Hauptauswirkungen werden genannt: Einmal wird die Erde erbeben (Erdbeben) und zweitens wird sich die Sonne verfinstern. D.h. kein Licht wird mehr zur Erde durchdringen. In den letzten Tagen spricht die Bibel von insgesamt fünf Sonnen-Finsternissen. Die Sonnenfinsternis hier in Joel ist die dritte Finsternis und wird in der ersten Hälfte der Trübsal geschehen.

Grund dieser Invasion: 2,11

11 Und der HERR lässt vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig; denn groß ist der Tag des HERRN und sehr furchtbar, und wer kann ihn ertragen?

Vom Herrn selbst geht dieses Gericht und sein Wort des Gerichts aus, d.h. "Der Tag des HERRN" wird nun in Erfüllung gehen. Es ist der Herr, der Gericht hält. Daher die Frage: Wer kann diese Zeit ertragen?

Einschub: Diese Invasion im Licht von Offb 9

Was Joel in diesen Versen beschreibt, ist dasselbe, was Johannes in Offb 9 beschreibt. Johannes berichtet dort von zwei dämonischen Invasionen.

Erste Invasion: Offb 9,1-11 (Fünfte Posaune)

Dr. Arnold Fruchtbaum kommentiert diesen Abschnitt wie folgt:

(Handbuch der biblischen Prophetie – Seite 194)

Die Stelle beginnt damit, daß ein Stern, der gefallen ist, den Schlüssel zum Abgrund erhält (Vers 1). Wie auch sonst, symbolisiert der Stern auch hier einen Engel, und zwar wieder einen gefallenen Engel. Der „Abgrund" ist ein vorübergehendes Gefängnis für gefallene Engel oder Dämonen. Als Christus die Dämonen austrieb, fürchteten sie sich davor, an diesen Ort verbannt zu werden (Lukas 8,31). Dieser Aufenthalt ist auf eine bestimmte Zeit befristet, denn der endgültige Ort für die gefallenen Engel wird der Feuersee sein. Aber nicht alle Dämonen sind jetzt dort eingeschlossen. Diejenigen aber, die sich dort aufhalten, warten darauf, zum Zweck bestimmter Gottesgerichte über die Welt freigelassen zu werden.

Wenn der Abgrund durch den gefallenen Engel aufgeschlossen worden ist, fällt zum dritten Mal tiefe Finsternis auf die Erde (Vers 2), weil kein Sonnenstrahl mehr zur Erde hindurchdringt. Aber nicht diese Finsternis macht das fünfte Posaunengericht zum ersten Wehegericht. Vielmehr wird aus dem Abgrund eine große Anzahl von Dämonen freigelassen, um die erste von zwei großen dämonischen Invasionen der Erde heraufzuführen (Vers 3). Diese Dämonen haben den Auftrag, das fünfte Posaunengericht zu vollstrecken (Vers 4-5). Sie sollen keine Vegetation zerstören, sondern nur diejenigen quälen, die nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben. Daher erleiden die 144 000 bei dieser ersten dämonischen Invasion keinen Schaden (7,3-4); aller Wahrscheinlichkeit nach gilt das generell für alle zu jener Zeit Glaubenden. Außerdem sollen die Dämonen niemanden töten, sondern die Menschen nur fünf Monate oder 150 Tage lang quälen. Das Ausmaß der Zerstörung, die diese Dämonen anrichten, wird begrenzt sein und das von Gott zugelassene Maß nicht überschreiten. Die nicht errettete Menschheit wird Qualen, aber nicht dem Tod ausgesetzt sein. Die Dämonen werden die Menschen nicht töten können. Auch die gequälten Menschen selbst werden nicht Selbstmord begehen können (Vers 6), obwohl sie so furchtbar geplagt werden, daß sie am liebsten sterben möchten. Aber alle Selbstmordversuche werden fehlschlagen. Die Menschen werden diese Qualen in ihrer ganzen Härte erdulden müssen.

Die Beschreibung der „Heuschrecken-Skorpione" in den Versen 7-10 zeigt deutlich, daß es sich nicht um die bisher bekannten Skorpione oder Heuschrecken handelt; ihre Herkunft, – der Abgrund, – weist sie als Dämonen aus. Es ist für Dämonen und gefallene Engel durchaus nicht ungewöhnlich, daß sie tierähnliche Merkmale besitzen.

Die Schilderung des ersten Wehe schließt damit, daß der Engel, der den Abgrund geöffnet hat, namentlich vorgestellt wird. Er heißt auf Hebräisch „Abaddon" und auf Griechisch „Apollyon"; beides bedeutet „Verderber". Die fünfmonatige Qual wird schließlich aufhören. Wenn danach auch eine Phase der Erleichterung eintritt, so wird sie nur von kurzer Dauer sein, wie 9,12 zeigt: „Das eine Wehe ist vorüber, siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem. (Offb 9,12)

 

Zweite Invasion: Offb 9,13-21 (Sechste Posaune)

Dr. Arnold Fruchtbaum kommentiert diesen Abschnitt wie folgt:

(Handbuch der biblischen Prophetie – Seite 196)

Mit dem Ertönen der sechsten Posaune werden die vier gefallenen Engel, die am Euphratstrom gebunden sind, losgebunden; sie führen die zweite dämonische Invasion an (Vers 13-14). Während die erste Invasion nur von einem gefallenen Engel angeführt wurde, hat die zweite vier Anführer. Während die erste die Menschen quälen, aber nicht töten sollte, hat die zweite den Auftrag, ein Drittel der Erdbevölkerung zu töten (Vers 15). Deshalb ist das zweite Wehe noch ärger als das erste.

Die Anzahl der an der zweiten Invasion beteiligten Dämonen wird mit zweihundert Millionen angegeben (Vers 16). Mit dieser gewaltigen Zahl hat sich ein weites Feld für fantastische Spekulationen ergeben. Sie können aber nur bestehen, wenn man die Zahl aus dem Zusammenhang herauslöst und mit Ereignissen unserer Zeitgeschichte in Verbindung bringt. Das kommunistische China hat einmal erklärt, es könne ein Heer von zweihundert Millionen Mann ins Feld führen. Auch wenn man die Wahrheit einer solchen Erklärung nicht bezweifelt, haben viele fälschlich geschlossen, diese Zahl deute auf eine chinesische Invasion im Nahen Osten hin. Der Textzusammenhang unserer Stelle verbietet das jedoch. Zur Untermauerung ihrer Theorie führen die Vertreter einer chinesischen Invasion an, die Invasion werde von den „Königen des Ostens" angeführt, und „Osten" beziehe sich hier auf China. Zuerst finden wir die „Könige des Ostens" in Kapitel 16, und zwar nicht in Verbindung mit den zweihundert Millionen von Kapitel 9. Die „Könige des Ostens" stehen im Zusammenhang mit den Zornschalengerichten, die zweihundert Millionen jedoch mit den Posaunengerichten. Sie haben also nichts miteinander zu tun. Beide Ereignisse sind durch einen gewissen Zeitraum voneinander getrennt.

Außerdem ist es vom sonstigen Gebrauch her erforderlich, dass wir die „Könige des Ostens" mit mesopotamischen Königen und nicht mit China in Verbindung bringen. Wer die „Könige des Ostens" sind, soll in Kapitel 14 erklärt werden. Es genügt hier darauf hinzuweisen, daß „Osten" in der Bibel immer Mesopotamien und niemals China bedeutet.

Die Zweihundert-Millionen-Armee besteht aus Dämonen und nicht aus Chinesen. Es sind überhaupt keine Menschen, denn die Armee wird von vier gefallenen Engeln angeführt. Hinzu kommt, daß der Ausgangspunkt der Invasion der Euphrat ist. Er liegt nicht in China, sondern in Mesopotamien, im alten Babylonien. Das ist ein Ort, den die Bibel oft mit Dämonen in Verbindung bringt.

Der Ankündigung über die Größe der Armee folgt eine Beschreibung ihres Aussehens (Vers 17-19). Man müßte den Sinn dieser Worte schon sehr pressen, wollte man auch nur einen einzigen Chinesen finden, der so aussieht – geschweige denn zweihundert Millionen. Die Beschreibung der Armee schließt aus, daß es sich um Menschen handelt, und spricht dafür, daß es Dämonen sind.

Außerdem weist die Art, mit der ein Drittel der Weltbevölkerung vernichtet wird (Feuer, Rauch, Schwefel) eher auf etwas Übernatürliches als auf etwas Natürliches.

Fassen wir noch einmal die Argumente dafür zusammen, daß es sich bei den zweihundert Millionen nicht um Chinesen, sondern um Dämonen handelt: erstens werden sie durch vier gefallene Engel angeführt; zweitens ist der Ort, von dem aus dieses Invasionsheer auftritt, der Euphrat, wo auch Babylon liegt (das zukünftige Hauptquartier der falschen Dreieinigkeit); drittens spricht die Beschreibung des Heeres dagegen, daß es aus Menschen besteht; und viertens haben die „Könige des Ostens" überhaupt nichts mit all dem zu tun.

Erneuter Aufruf zum Fasten und Gebet: Joel 2,12-17

Nach der ersten physischen Heuschreckeninvasion rief Joel die Priester und die Bewohner des Landes auf, umzukehren, zu Fasten und zum Herrn zu schreien (1,14). Der gleiche Aufruf gilt auch für die zukünftige Dämoneninvasion. Für uns gilt: Satan ist die alte Schlange und seine Schliche sind uns nicht unbekannt, denn sie folgen immer gleichen Mustern. Darum, egal was Satan gegen uns zu Felde führt und mit welchen Schlichen er uns zu Fall bringen will, unsere Zuflucht ist der Herr Jesus. In Christus sind wir ausgerüstet mit der Waffenrüstung Gottes und somit vom Herrn befähigt, am bösen Tag zu widerstehen und stehen bleiben zu können (Vgl. 6,13). Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit. Auch für uns gilt die ewige Wahrheit die Joel verkündete: Wer den Namen des Herrn anruft soll gerettet werden. In Christus überwinden wir alle teuflischen Angriffe!

12 Aber auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen. 13 Und zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider, ...

Was früher (zur Zeit Joels) gegolten hat, wird auch am Ende der Tage noch gültig sein. Wer von seinen bösen und verkehrten Wegen umkehrt, darf die Gnade Gottes und die damit verbundene Vergebung erleben. Nur ist es wichtig, dass eine Umkehr nicht äusserlich (Lippenbekenntnis), sondern im Herzen (Gesinnungsänderung) geschieht.

13b ..., und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte und lässt sich des Übels gereuen. 14 Wer weiß? Er könnte umkehren und es sich gereuen lassen, und er könnte Segen hinter sich zurücklassen: Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott.

Wirkliche Busse und Gesinnungsänderung bewirkt Gottes Wohlgefallen. Denn der Herr ist gnädig und barmherzig (Vgl. 2Chr 30,9b; Ps 111,4; Ps 112,4), langsam zum Zorn und gross an Gnade (Vgl. Num 14,18; Neh 9,17b; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8). Wahre Umkehr wird auch zukünftig (Trübsal) entscheidend sein und "Segen zurücklassen".

15 Stoßt in die Posaune auf Zion, heiligt ein Fasten, ruft eine Festversammlung aus! 16 Versammelt das Volk, heiligt eine Versammlung, bringt die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und die Säuglinge an den Brüsten; der Bräutigam trete aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! 17 Die Priester, die Diener des HERRN, sollen weinen zwischen der Halle und dem Altar und sprechen: Verschone, HERR, dein Volk und gib nicht dein Erbteil der Schmähung hin, dass sie den Nationen zum Sprichwort seien! Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott?"

In diesen Versen erfolgt der eigentliche Fasten- und Gebetsaufruf. Wie schon in Vers 1, soll erneut das Schofar vom Tempelberg her ertönen als Aufruf für eine Bussversammlung. Es soll eine nationale Bussversammlung sein. Alle (Gläubigen) sollen kommen: Älteste, Kinder und Säuglinge. Im Besonderen werden die Priester aufgerufen zwischen Vorhalle und Altar zu weinen und Fürbitte zu tun (weiterer Hinweis auf den dritten Tempel). Dies ist der Bereich zwischen dem Opferaltar und dem Tempelgebäude. Die Priester sollen für zwei Dinge Fürbitte tun: Erstens, dass sich der Herr über sein Volk erbarmen möge und zweitens, dass sein Volk nicht zum Gespött der Völker wird und sie sagen "Wo ist ihr Gott?".

Teil 2 - Die Erlösung und Wiederherstellung Israels: 2,18-4,21

Dass Israel, d.h. ein gläubiger Überrest am Ende der Trübsal umkehren wird, wird an vielen Stellen in der Bibel gelehrt. Dieser Überrest wird eine geistliche Wiedergeburt erleben, nachdem sie den Namen des Herrn angerufen haben, was wiederum zur Wiederkunft des Herrn mit seiner Gemeinde führen wird. In der Folge wird der Messias Israel zur führenden Nation erklären und ein 1000-jähriges Reich einführen. Mit dem Ende des 1000-jährigen Reiches endet das letzte der sieben Heilszeitalter des Heilsplanes Gottes. In dem Sinn wird das Königreich Israel das letzte Weltreich auf dieser Erde darstellen, ehe die Himmel im Feuer (Gericht) verbrennen und die Elemente in Brand aufgelöst werden. Dann wird Gott einen neunen Himmel und eine neue Erde schaffen als ewigen Wohnort für die Seinen.

Die Wiederherstellung des Landes: 2,18-27

Der erste Hauptteil des Buches Joel hat mit einer nationalen Bussversammlung mit Fasten, Fürbitte und Gebet geendet. Die kommenden Verse beschreiben nun Gottes Antwort auf das Klagen und Trauern des Volkes.

Die Antwort Gottes: 2,18-20

18 Dann eifert der HERR für sein Land, und er hat Mitleid mit seinem Volk. 19 Und der HERR antwortet und spricht zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zum Hohn machen unter den Nationen

Als erstes antwortet Gott in Barmherzigkeit. Dazu zwei Aussagen. Erstens, Gott eifert für sein Land. Gott eifert um Jerusalem (Vgl. Sach 1,14; 8,2). Zweitens, der Herr hat Mitleid mit Seinem Volk. Dieses Mitleid wird es nie zulassen, dass Sein Volk, die Juden, gänzlich ausgelöscht werden wird.

19 Und der HERR antwortet und spricht zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zum Hohn machen unter den Nationen.

In diesem Vers gibt Gott Antwort auf das Gespött (Verhöhnung) der Völker. Der Herr wird sein Volk versorgen, denn ER ist der Jahwe Jireh.

20 Und ich werde den von Norden Kommenden von euch entfernen und ihn in ein dürres und wüstes Land vertreiben, seinen Vortrab (Vorhut) in das vordere Meer und seinen Nachtrab (Nachhut) in das hintere Meer; und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen sein übler Geruch, weil er Großes getan hat.

Der Herr selbst wird sich um die Invasionsarmee am Ende der Tage kümmern. Diese Armee ist angeführt vom König des Nordens (Grosssyrien, Vgl. Dan 11,40ff), der kommen wird und Israel von Norden her, wie eine Flut überrollen wird. Der König des Nordens wird sich gegen den König des Südens (Ägypten) wenden und ihn besiegen. In Ägypten wird er Gerüchte hören und nach Israel zurückkehren und dort sein Quartier aufrichten (zwischen dem Mittelmeer und Jerusalem). Dort wird der Herr selbst bei seiner Wiederkunft dem König des Nordens ein Ende setzen. Die Leichen werden zerstreut zwischen dem Mittelmeer und dem Toten Meer herumliegen und der Verwesungsgeruch wird aufsteigen.

Hinweis: Die Armee des Königs des Nordens darf nicht verwechselt werden mit der Armee des endzeitlichen Diktators (wiedererstandenes röm. Reich, d.h. Europa), die sich zur selben Zeit im Norden Israels aufgestellt hat. Auch diese Armee wird bei der Wiederkunft des Herrn vernichtet und der endzeitliche Diktator und der Antichrist werden lebendig gefangen und als Erstlinge in den Feuersee geworfen.

Die Wiederherstellung der Freude und des materiellen Segens: 2,21-27

Joel beschreibt nun den Kontrast zwischen den feindlichen Armeen (V 20) und dem, was Gott tun wird (V 21).

Wiederherstellung der Freude: 2,21-22

21 Fürchte dich nicht, Erde; frohlocke und freue dich, denn der HERR tut Großes! 22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes, denn es grünen die Weideplätze der Steppe; denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag.

Sein Volk darf sich freuen, denn der Herr hat Grosses getan. Die Juden mussten viel erleiden, doch nun hat der Herr sie erlöst. Das Land wurde verwüstet, doch nun entsteht auch dort neues Leben. So werden sich die Tiere freuen, da genügend Nahrung vorhanden sein wird, denn der Baum, der Feigenbaum und der Weinstock werden ihren Ertrag wieder geben.

23 Und ihr, Kinder Zions, frohlockt und freut euch in dem HERRN, eurem Gott! Denn er gibt euch den Frühregen nach rechtem Maß, und er lässt euch Regen herabkommen: Frühregen und Spätregen wie zuvor. 24 Und die Tennen werden voll Getreide sein und die Fässer überfließen von Most und Öl. 25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben – mein großes Heer, das ich unter euch gesandt habe. 26 Und ihr werdet essen, essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr beschämt werden.

Aber nicht nur das Land und das Tierreich sollen sich freuen, sondern im Besonderen Sein Volk! Es werden vier Gründe zur Freude genannt:

1. Der Regen wird nun zu den passenden Zeiten kommen

2. Aufgrund des Regens werden sie grosse Ernten einfahren können

3. Die Ernten werden so gross sein, dass die Jahre der Verwüstung rückerstattet werden

4. Sein Volk wird genügend zu Essen haben und satt werden

Einsicht des Volkes durch Gottes Segen: 2,27

27 Und ihr werdet wissen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr beschämt werden.

Aufgrund der Erlösung, Befreiung, Wiederherstellung und des Segens wird grosse Gottes-Erkenntnis in seinem Volk geschehen. Was die Propheten angekündigt haben, ist nun in Erfüllung gegangen. Niemals mehr wird eine feindliche Macht die Juden bedrängen können und nie mehr werden die Juden zum Gespött der Völker werden! Der jüdische Messias selbst wird dies garantieren.



 

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