Philipper Kapitel 3
E' Vorbild: Paulus machte sich selbst zu nichts | 3,1-21
Die "Kenosis" des HERRN Jesus, also das Ausleeren Seines Lebens, Seine Selbsterniedrigung und Sein Verzicht auf alle Privilegien, findet im zweiten E-Abschnitt nun eine Entsprechung in Paulus. Auch er lebt dieses Prinzip vor, indem er seinen weltlichen Ruhm, sein Ansehen und seinen Erfolg aufgibt. Er betrachtet all diese irdische Ehre als "Dreck", um "Christus zu gewinnen". So macht sich auch Paulus selbst klein, indem er die Haltung des HERRN nachahmt und Ihm folgt. Im ersten E-Abschnitt wird Jesus für Paulus zum Vorbild, um sich selbst zu nichts zu machen und sein Leben als Trankopfer für den Dienst des HERRN auszuleeren. Im zweiten E-Abschnitt wird wiederum Paulus zum Vorbild für die Gläubigen in Philippi, damit auch sie sich selbst zu nichts machen.
E.1 Aufruf zur Freude | 3,1a
1a Im Übrigen, meine Brüder, freut euch im HERRN!
Der Apostel forderte die Philipper auf, "sich im HERRN" zu freuen. Die Quelle unserer Freude ist nicht abhängig von äusseren Umständen, sondern ist begründet in unserer persönlichen Beziehung zum HERRN Jesus. Paulus selbst erlebte Verfolgung und Gefangenschaft, und doch konnte er zur Freude im HERRN aufrufen. Das erinnert uns an Neh 8,10c: "denn die Freude an dem HERRN ist eure Stärke". Diese Freude am und im HERRN darf nicht als selbstverständlich angesehen werden, und muss behutsam in unserem Leben bewahrt werden. Gleich wie wir uns täglich für die Christusnachfolge entscheiden sollen, müssen wir uns täglich aufs Neue für die Freude im HERRN entscheiden!
E.2 Warnung vor Judaisten | 3,1b-3
1b Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig, für euch aber ist es sicher.
In seinem Missions- und Lehrdienst wiederholte Paulus immer wieder Wahrheiten und Warnungen. Darum "Euch dasselbe zu schreiben" ist ihm aus seiner Sicht nicht lästig, sondern ist ein wichtiger Faktor um die Gemeinde, d.h. die Christusgläubigen in ihrem Glauben zu stärken und somit "sicher" zu machen. Dieses biblische Prinzip der Wiederholung soll und muss auch wesentlicher Bestandteil unserer Verkündigung sein. So heisst es in unserem Leitvers: "Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reich der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt." (Mt 13,52)
Mit dem zweiten Teil des ersten Verses (1b) nahm Paulus nicht Bezug auf "sich im HERRN" zu freuen, sondern leitet eine Warnung vor Judaisten ein. Seine Aussage "Euch dasselbe zu schreiben" bezieht sich auf die dreifache Wiederholung von "seht"[17] in V 2.
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[17] Das griechische Wort, das hier mit "seht" übersetzt wird, bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch "sehen" oder "beobachten". Es kann aber auch im Sinne von "aufpassen", "warnen", "acht geben", "sich vor etwas hüten" oder "vorsichtig sein" verwendet werden. Im NT wird "seht" oft verwendet um die Gläubigen eindringlich und wiederholt zu warnen. So warnt Jesus seine Jünger in Mt 24,4: "Gebt acht (seht zu), dass euch niemand verführe!" - hier wird das gleiche griechische Wort verwendet. So ruft Paulus die Gemeinde in Phil 3,2 wiederholt auf, äusserst wachsam zu sein gegenüber falschen Lehrern und gefährlichen Einflüssen (Hunde, böse Arbeiter, Zerschneidung).
2 Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung.
Die dreifache Wiederholung des Wortes "seht" (gebt acht) unterstreicht die ernste Gefahr, der die Philipper ausgesetzt waren. Falsche Lehrer, im Besonderen die Judaisten[18], hatten Paulus und die Gemeinden Zeit seines Dienstes am Werk des HERRN bedrängt, verleumdet und bedroht. So war es ihm nicht "lästig", wiederholend alle Gemeinden vor diesen Irrlehrern eindringlich zu warnen. Mit drei Bezeichnungen, beschrieb der Apostel die wahre Natur dieser Judaisten.
"Seht auf die Hunde" Jesus und andere Propheten verwendeten das Wort "Hunde", um Gegner der Wahrheit Gottes zu bezeichnen. Die Juden bezeichneten die Heiden oft verächtlich als Hunde (vgl. Mt 15,21-28). Hunde galten als unrein, wild und gefährlich und stellten eine Bedrohung für die Sicherheit aller dar. Ironischerweise verwendete Paulus diesen Begriff gegen diejenigen, die selbst Juden sind und oft Nichtjuden als "Hunde" bezeichneten. Er drehte die Beleidigung um und machte deutlich, dass die Judaisten in Wahrheit diejenigen waren, die sich vom wahren Glauben entfernt hatten und dem Werk des HERRN schadeten.
"seht auf die bösen Arbeiter" Paulus beschrieb die Judaisten als solche, die sich als "Arbeiter" Gottes ausgeben, aber in Wirklichkeit "böse" Werke tun. Diese "bösen Arbeiter" taten das Gegenteil von dem, was sie vorgaben: Sie verbreiteten Lehren, die nicht zur Freiheit und zum Leben in Christus führten, sondern die Gläubigen zurück in die Knechtschaft des Gesetzes und der Selbstgerechtigkeit brachten. Ihre Arbeit war "böse", weil sie das Evangelium von der Gnade Gottes zu Nichte machten.
"seht auf die Zerschneidung" Das Wort "Zerschneidung" ist ein abwertendes Wortspiel für die Beschneidung. Während die Beschneidung im AT ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk war, wurde sie von Paulus hier als eine überflüssige und fleischliche Handlung beschrieben, die nichts mit dem neuen Bund in Christus zu tun hat. Die "Zerschneidung" bezieht sich auf die Judaisten, die die Beschneidung und die Einhaltung des Gesetzes als Bedingung für die Erlösung propagierten. Paulus widersetzte sich dieser Lehre vehement! An anderer Stelle legte Paulus dar, dass das wahre Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus nicht die körperliche (äussere) Beschneidung, sondern die "Beschneidung des Herzens" (innere Haltung) durch den Heiligen Geist ist (Röm 2,28-29).
Mögen wir als Gemeinde festhalten an der gesunden Lehre in Verkündigung und Praxis. Möge uns die Klarheit des Paulus ermutigen, uns in gleicher Weise falscher und böser Lehre zu widersetzen! Möge unser Verkündigungsdienst der Wahrheit verpflichtet sein und nicht den grassierenden Unwahrheiten des Amillennialismus[19], der Ersatztheologie[20] und der Lehre, dass die Gaben des Geistes aufgehört haben (und viele mehr). Bedauerlicherweise muss ich einmal mehr festhalten, dass die grösste Gefahr für die Gemeinde nicht von aussen kommt, sondern von innen, nicht zuletzt durch die Verkündiger und Prediger des Werks des HERRN.
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[18] Judaisten sind solche, die lehren, dass Christen sich dem jüdischen Gesetz, insbesondere der Beschneidung unterwerfen müssen, um gerettet zu werden. Sie predigen somit ein falsches Evangelium, denn in Christus, d.h. am Kreuz ist das jüdische Gesetz zu einem Ende gekommen. (Vgl. Röm 10,4; Gal 3,19; Kol 2,14)
[19] Amillennialismus ist eine theologische Auffassung, die die Vorstellung ablehnt, dass es ein zukünftiges 1000-jähriges irdisches Reich Christi geben wird, wie es in Offb 20 beschrieben ist. Vertreter dieser Sichtweise interpretieren das 1000-jährige Reich symbolisch, nicht wörtlich, und glauben, dass Christus bereits seit seiner Himmelfahrt geistlich auf Erden regiert, d.h. dass wir uns schon im 1000-jährigen Reich befinden. Es wird geglaubt, dass die Gemeinde immer grösser, stärker und herrlicher wird und schlussendlich Christus am Ende der Zeiten wiederkommt, um das endgültige Gericht zu vollziehen und die neue Schöpfung zu bringen.
[20] Die Ersatztheologie, auch Substitutionstheologie genannt, ist eine Lehre, die besagt, dass die Gemeinde Israel als das auserwählte Volk Gottes ersetzt hat. Sie lehren, dass aufgrund der Ablehnung des Messias durch die Juden, Gott die Juden endgültig verworfen hat und sich in der Gemeinde ein neues und einziges Volk Gottes erkauft hat. Alle Verheissungen für die Juden sind somit übergegangen an die Gemeinde.
3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen.
Die Christusgläubigen sind die wahre "Beschneidung"! Im Römerbrief hielt Paulus fest: "Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, … sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist." (Röm 2,28-29) Er bezog sich auf das Konzept der "Beschneidung des Herzens", das im AT schon prophetisch angekündigt worden ist (Vgl. Dt 10,16; 30,6). Diese geistliche Beschneidung bedeutet eine innere Erlösung durch die Vergebung der Sünde und die Rechtfertigung in Christus. Paulus erklärte, dass diejenigen, die an Christus glauben, die wahren Kinder des Bundes sind. Die Erlösung des Volkes Gottes beruht allein auf dem Glauben an das vollkommene Erlösungswerk des HERRN Jesus, und nicht auf (äusseren) Werken ("Fleisch"). "Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme." (Eph 2,8)
E.3 Der irdische Ruhm des Paulus | 3,4-6
4 obwohl ich auch auf Fleisch Vertrauen habe. Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch zu vertrauen – ich noch mehr:
Paulus sprach in diesem Vers von seiner Möglichkeit, Vertrauen auf sein "Fleisch" zu setzen. Dies bezieht sich in diesem Kontext auf seine natürlichen, menschlichen Leistungen, seine Abstammung und seinen Gehorsam gegenüber dem Gesetz, seinem irdischen Ruhm. Wenn es also jemanden gab, der nach menschlichen Massstäben stolz auf seine Errungenschaften und seinen Status hätte sein können, dann sicherlich Paulus. In den zwei nachfolgenden Versen ist er detailliert auf seinen menschlichen Ruhm eingegangen.
5 Beschnitten am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern; was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer; 6 was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, für untadelig befunden.
"Beschnitten am achten Tag" Paulus begann seine Aufzählung mit der Erwähnung der Beschneidung am achten Tag. Dies war das Gebot Gottes an Abraham (Gen 17,12) und wurde später in das mosaische Gesetz aufgenommen (Lev 12,3). Es war also geistlich und physisch ein Nachkomme des grossen Übervaters Abrahams.
"vom Geschlecht Israel" Paulus betonte, dass er von Geburt an ein Israelit war, also ein leiblicher Nachkomme Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er gehörte zum einzigen von Gott erwählten irdischen Volk, das Gottes Verheissungen und Bündnisse empfangen hat (Vgl. Röm 9,4).
"vom Stamm Benjamin" Der Apostel stammte aus dem Stamm Benjamin, einem der zwölf Stämme Israels. Dieser Stamm hatte eine besondere Bedeutung in Israel, der zumindest zeitweise eine Führungsstellung innehatte (Ri 5,14). Aus dem Stamm Benjamin kam der erste König Israels, Saul. Zudem war Jerusalem teils im Gebiet Benjamins gelegen.
"Hebräer von Hebräern" Diese Formulierung bedeutet, dass Paulus nicht nur von israelitischer Abstammung war, sondern dass seine Familie die hebräische Sprache und Kultur treu bewahrte. Viele Juden der Diaspora hatten sich mit der griechischen Kultur vermischt und Griechisch als ihre Muttersprache angenommen. Paulus hingegen war ein "Hebräer von Hebräern", was darauf hinweist, dass seine Familie stark an der jüdischen Identität festgehalten hatte.
"was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer" Paulus war ein Pharisäer, was bedeutet, dass er sich der herkömmlichen Lehre verpflichtet sah, dies im Gegensatz zu den Sadduzäern, die u.a. die Lehre der Auferstehung fallen gelassen hatten. Die Pharisäer legten grossen Wert auf die genaue Einhaltung des Gesetzes und der mündlichen Traditionen. Paulus war also nicht nur ein gesetzestreuer Jude, sondern gehörte zur Gruppe, die als besonders worttreu und gewissenhaft galten.
"was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung" Paulus beschrieb hier seinen früheren Eifer für das Judentum. Er war nicht nur gesetzestreu, sondern auch bereit, aktiv gegen das vorzugehen, was er als Bedrohung für den jüdischen Glauben ansah. Dieser "Eifer" führte ihn dazu, die Gemeinde zu verfolgen (Apg 8,3; Gal 1,13). Im jüdischen Kontext wurde Eifer als positive Tugend betrachtet, besonders wenn es um die Verteidigung des Gesetzes und der jüdischen Identität ging (Vgl. Num 25,11-13, wo Pinehas für seinen Eifer belohnt wurde). Paulus wollte Pinehas in seinem Eifer nachahmen und dachte damit dem HERRN wohlzugefallen. Doch dieses Eifern war ein Irrweg, wie Paulus später erkannte. Er verstand, dass sein Eifer ohne Erkenntnis war (Röm 10,2) und dass er tatsächlich gegen Gott arbeitete, indem er die Christen verfolgte. Nachdem Paulus die Gnade und das Licht Christi auf seinem Weg nach Damaskus erfahren hatte (Apg 9), kehrte er von seinem Irrweg um und wurde vom Verfolger zum eifrigen Verkündiger des Evangeliums (Vgl. 2Kor 11,2). Sein früherer Eifer diente ihm nun als warnendes Beispiel für die Gefahr eines "fleischlichen Eifers", der ohne wahre Erkenntnis war.
"was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, für untadelig befunden." Paulus beschrieb hier seine Gesetzestreue. Im Judentum war "die Gerechtigkeit …, die im Gesetz ist" die Einhaltung aller Gebote und Vorschriften, die Gott durch Mose gegeben hatte. Paulus konnte von sich behaupten, dass er im Halten des Gesetzes "untadelig" war, d.h. niemand konnte ihn eines Verstosses gegen die Gebote beschuldigen, denn er hatte alle äusserlichen Anforderungen des Gesetzes erfüllt.
E.4 Paulus macht sich selbst zu nichts | 3,7-11
7 Aber was irgend mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet;
Mit "Gewinn" meinte Paulus all die irdischen Vorzüge, die er in den zwei vorangegangenen Versen aufgezählt hatte. All diese Dinge hatten ihm einen gewissen Ruhm vor Menschen eingebracht. Aus menschlicher, insbesondere jüdischer Sicht hätte er sich sehr wohl rühmen können.
Paulus verwendete hier einen starken Kontrast: Was er einst als "Gewinn" ansah, betrachtete er nun als "Verlust". Der Grund dafür war seine Begegnung mit Christus. Alles, was ihm zuvor wertvoll war, verblasste im Licht der überragenden Erkenntnis Christi. Zudem beinhaltet das Wort "Verlust" auch den Gedanken von Schaden.
"Das gr. Wort für "Gewinn" ist ein kaufmännischer Begriff, der "Profit" bedeutet. Das gr. Wort für "Verlust" entstammt ebenfalls der Kaufmannssprache und bezeichnet einen geschäftlichen Verlust. Mit dieser Geschäftssprache beschrieb Paulus die geistliche Transaktion, die bei seiner Errettung stattgefunden hatte. Alle seine jüdisch-religiösen Errungenschaften, von denen er gemeint hatte, sie würden sein geistliches Konto weit ins Plus bringen, waren in Wirklichkeit wertlos und verdammten ihn sogar (vgl. Lk 18,9-14). Deshalb verbuchte er sie als Verluste, als er die Herrlichkeiten Christi erkannte (vgl. Mt 16,25-26)."[21]
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[21] John Mac Arthur, Studienbibel, S: 1741
8 ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines HERRN, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne
Paulus bestätigte seine vorherige Aussage, dass all seine Vorzüge, seine Erfolge und seine Gesetzestreue, sein menschlicher Ruhm für ihn "Verlust" bedeutete. Der Grund, warum Paulus alles als Verlust ansah, war die "Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu". Das Wort "Erkenntnis" (gnōsis) bezieht sich hier nicht nur auf menschliches Wissen, sondern die "Erkenntnis", die aus dem vollkommenen Erlösungswerk Christi entspringt. Diese "Erlösungs-Erkenntnis" ist von solch überragendem Wert, dass alles andere im Vergleich dazu, völlig bedeutungslos erscheint. Ja, der Apostel erachtete all seinen irdischen Ruhm als "Dreck" (wörtlich: Abfall/Mist/Exkremente). Dies ist eine völlig abwertende Bezeichnung dessen, was Paulus an irdischen Vorzügen aufgezählt hatte. Alles, was Paulus früher als wertvoll ansah, betrachtete er nun als vollkommen wertlos, sogar als Abfall, wenn es darum ging, "Christus zu gewinnen". D.h., dass es sein Verlangen, Streben und Eifer einzig seinem HERRN gehörte, und er in keinster Weise motiviert war, dem irdischen Ruhm nachzujagen.
9 und in ihm gefunden werde, indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist – die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben;
Paulus war "in ihm (Christus) gefunden". Dies ist das Resultat der Erlösung, bzw. der Rechtfertigung. Mit anderen Worten, Gott hatte die Gerechtigkeit des Christus auf das Konto des Paulus gutgeschrieben. Paulus machte einmal mehr deutlich, dass seine "Gerechtigkeit …, die aus dem Gesetz ist" keine zureichende Gerechtigkeit vor Gott wirken konnte. Niemand kann durch das Halten von Gesetzen gerechtfertigt werden, da alle Menschen vor Gott als sündig erfunden werden (Röm 3,20-23). Eine Gerechtigkeit, die vor dem heiligen Gott Bestand hält, kann nur aus Gnade, mittels des Glaubens erlangt werden, nicht aus Werken, sondern es ist Gottes unverdiente Gabe allein (Eph 2,8-9).
10 um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde,
"ihn zu erkennen" Das bedeutet, dass wir als Christusgläubige immer mehr Sein Wesen, Sein Handeln, Sein Wirken und Sein Heil, das er für uns vollbracht hat, kennenlernen sollen. Dieses Bestreben sollte für jeden Christen höchste Priorität haben.
"die Kraft seiner Auferstehung" befähigt uns, durch den innewohnenden Heiligen Geist in der Heiligung zu leben, d.h. die Sünde zu überwinden und in der Hoffnung der zukünftigen Auferstehung zu wandeln.
Paulus lehrte nicht nur an dieser Stelle, dass Leiden für Christus Teil des christlichen Lebens ist. Das bedeutet nicht, dass wir Leiden suchen sollen, aber es zeigt, dass unser Leiden für Christus, sei es durch Verfolgung, Entbehrung oder durch Ablehnung, uns im Glauben stärkt und wurzelt.
Für uns alle ist es eine tägliche Herausforderung, den Weg der Selbstaufgabe und der Demut zu gehen. Paulus beschrieb es so: "indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde". Praktisch bedeutet das, dass wir bereit sein sollen, unser Leben gänzlich für Christus hinzugeben. Nach dem Motto: "Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat." (Gal 2,20)
11 ob ich auf irgendeine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten.
Das Endziel des Paulus ist klar, er will "hingelangen … zur Auferstehung aus den Toten." Um dieses Ziel zu erreichen, war er bereit alles Nötige auf sich zu nehmen. "Die "Auferstehung aus den Toten" – dafür kämpfte er – dies war für ihn ein wahrlich herrliches Ziel, für das es sich lohnte, ggf. sein Leben zu lassen. Mit allen Christusgläubigen des Gemeindezeitalters in der Entrückung eins zu werden und mit ihnen das seit Ewigkeiten aufbewahrte himmlische Erbe anzutreten, war für den Apostel Lebensziel und Auftrag zugleich. Die Lehre der "Auferstehung aus den Toten" war in seinen Augen das, was wahrer Glaube auszeichnet und ihm einen so unermesslichen Wert verleiht (Apg 23,6; 26,6-7; 1Kor 15). Danach strebte Paulus vom Moment seiner Bekehrung an!
E.5 Der unermüdliche Eifer des Apostels | 3,12-16
12 Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.
Der Apostel hielt fest, dass er es weder "schon ergriffen" hatte noch "schon vollendet sei"! Mit diesen Ausdrücken bezog er sich nicht auf die Vollendung in der Auferstehung, sondern bezog sich auf sein Leben in der Heiligung. Er wollte sicherstellen, dass wir ihn richtig verstehen! Durch die Wiedergeburt wurde Paulus in einen Heiligungsprozess hinein geboren. So war er zwar erlöst, doch in Bezug auf die Sünde und die geistlicher Reife nicht "vollkommen". An keiner Stelle lehrt die Bibel, dass auf Erden sündlose Vollkommenheit und Vollkommenheit geistlicher Reife erlangt werden kann. So machte Paulus deutlich: "ich jage[22] ihm aber nach." Darum schrieb er den Hebräern: "Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligung." (Hebr 12,6) Das Jagen nach Heiligung beschreibt den fortlaufenden und lebenslangen Prozess des Wachstums und der Reifung im Glauben.
"Der Apostel war auf der Strasse nach Damaskus von "Christus Jesus ergriffen" worden. Was war der Zweck dieser ausserordentlichen Begegnung? Paulus sollte zu einem Vorbild für die Gläubigen werden, damit Gott an ihm beweisen konnte, was er an einem Menschenleben tun kann. Er war noch nicht völlig in das Bild Christi verwandelt worden. Der Prozess dauerte noch an, und Paulus war es ein wichtiges Anliegen, dass dieses Werk Gottes weitergehen und vertieft würde."[23]
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[22] Die Formulierung "jage nach" bedeutet ursprünglich "verfolgen", "nachjagen" oder "eifrig streben". Paulus beschreibt sein Leben mit Christus als einen ständigen Wettlauf, bei dem er unaufhörlich danach strebt, das Ziel seiner Berufung in Christus zu erreichen. Zusammengefasst bedeutet "jage nach" nicht nur ein gemächliches Verfolgen von einem Ziel, sondern ein überaus intensives und zielgerichtetes Streben nach dem göttlichen Ziel der Vollkommenheit in Christus.
[23] William Mac Donald, Kommentar zum NT, S: 974
13 Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben; eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist,
Nochmals betonte Paulus seine Unvollkommenheit und stellte klar, dass er noch nicht am Ziel seines Glaubens angelangt war. So lehrt er uns nachdrücklich, dass Jüngerschaft und Nachfolge einen lebenslangen Prozess darstellen, dem wir uns täglich stellen sollen. Der Apostel sah sich selbst in einem Wettlauf, bei dem er glaubensvoll und unbeirrt nach vorne blickte. In seinem alten Leben verfolgte Paulus ein falsches Ziel, jetzt aber jagte er dem neuen Ziel nach – Christus Jesus in Seiner Wiederkunft!
"Eins aber tue ich" Paulus beschreibt sich selbst als einen Athleten in einem Wettlauf (Vgl. 1Kor 9,24-27; 2Tim 6,12; 2Tim 4,7-8), bei dem er all seine Kraft einsetzt, um mit Entschlossenheit und Konzentration vorwärtszudrängen, um den Lauf zu vollenden und den Preis zu gewinnen. Seine Absicht ist, das Ziel zu erreichen, das Christus für sein Leben gesteckt hat. Seine "Ziellinie" ist die vollkommene Verbindung mit Christus (V 8-10), seine endgültige Rettung und seine Auferstehung von den Toten (V 11). Dies war die Zielsetzung im Leben des Paulus. Er hatte bereits einen flüchtigen Blick in die Herrlichkeit des Himmels empfangen (2Kor 12,4) und hatte sich entschieden, sein ganzes Leben auf Christi Absicht zu konzentrieren, bis Gott ihn heimrufen würde in den Himmel, wo er Christus von Angesicht zu Angesicht sehen würde (Vgl. 2Tim 4,8; Offb 2,10; 22,4)."[24]
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[24] Stamps Studienbibel, S: 2222
14 jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.
Hier beschrieb Paulus den Preis am Ende des Wettlaufs. In den antiken Spielen erhielten Sieger einen Lorbeerkranz, eine vergängliche Krone. Für uns Christusgläubige wird uns in der Verherrlichung (Entrückung) der ultimative und unvergängliche Siegespreis zuteilwerden, nämlich die Christusähnlichkeit. Vor dem Richterstuhl Christi werden wir den Lohn entsprechend unseres Wettlaufs empfangen. Gekrönt werden wir mit der "Krone des Lebens" (Vgl. 1Kor 9,25) und der "Krone der Gerechtigkeit" (Vgl. 2Tim 4,8).
15 So viele nun vollkommen sind, lasst uns so gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren.
Paulus sprach hier die an, die "vollkommen" waren. D.h. diejenigen, die in ihrem Wachstum eine geistliche Reife erlangt hatten, oder zumindest bemüht waren, diese zu erreichen. Sie sollten, "so gesinnt (zu) sein" wie er selbst es war und ihn mit gleichem geistlichem Eifer nachahmen und gemeinsam den Wettlauf laufen und dem Ziel nachjagen. Paulus war sich sehr wohl bewusst, dass nicht alle diese seine Gesinnung teilen werden, doch er vertraute dem Herrn, dass wer nach Wachstum und Reife strebt, diese Gesinnung von Gott offenbart bekommen wird.
16 Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln.
Wir leben in einem Zeitalter, wo Erkenntnis Stückwerk ist (Vgl. 1Kor 13,8ff). Erst wenn das Vollkommene, d.h. die Verherrlichung des Christusgläubigen in der Entrückung geschehen ist, wird auch die Erkenntnis vollkommen sein. So sagt Paulus in diesem Vers: "Doch wozu wir gelangt sind" und meinte damit die Erkenntnis, die ein jeder Gläubige individuell für sich erlangt hat. Jeder Gläubige in der Gemeinde befindet sich in Bezug auf Erkenntnis und Offenbarung der biblischen Wahrheit an einem anderen Ort des Wachstums.
"lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln." Doch für alle Gläubigen in der Gemeinde gilt, gemäss dem Licht zu leben, das Gott uns individuell gegeben hat. Was immer wir an biblischer Wahrheit für uns erkannt haben, sollen wir in unserem Alltag umsetzen. Gemeint ist unsere Verantwortung, Täter dessen zu sein, was Gott an Licht und Wahrheit schon offenbart hat und sich davon auf keinen Fall wieder abbringen zu lassen! Das Erkennen biblischer Wahrheit ist unzertrennlich verbunden mit einem Leben in der Heiligung.
E.6 Aufruf Nachahmer zu sein | 3,17
17 Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder, und seht hin auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.
Dieser Vers ist ein Scharnier-Vers, der sowohl zusammenfasst, was bisher in Kapitel 3 gesagt worden ist, und gleichzeitig ist er ein Übergangs-Vers zu dem, was Paulus noch darlegen will. So forderte Paulus die Geschwister in Philippi auf, seinem Vorbild zu folgen, nämlich, alles für Dreck zu achten, um Christus zu gewinnen (V 8). Im 1Kor 11,1 sagte Paulus: "Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi (Nachahmer bin)." Das macht deutlich, dass das Vorbild, dem er folgte, Christus selbst war, und er forderte die Gläubigen auf, ebenfalls Christus nachzufolgen, indem sie seinem Beispiel folgen.
Des Weiteren forderte Paulus auf, auch jene als Vorbilder anzusehen, die "so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt." So wie z.B. Timotheus und Epaphroditus, die in gleicher Weise wie er, in der Gesinnung Christi wandelten.
E.7 Die Gefahr der Gesetzlosigkeit | 3,18-19
Eine weitere Gefahr für das geistliche Wachstum der Philipper sind sog. Antinomisten[25] (Libertiner), die ein gesetzloses Leben befürworten. Diese sind das entgegengesetzte Extrem zu dem, was die Judaisten lehren (V 2). Während die Judaisten die Einhaltung des mosaischen Gesetzes als den Weg zur Erlösung propagieren, verkündigen die Antinomisten die Befreiung von jeglichem biblischen Gesetz aufgrund der Gnade Gottes. Die Antinomisten missbrauchen die Gnade Gottes als Feigenblatt für ihre sündige Lebensweise. Paulus aber macht deutlich, dass weder Gesetzlichkeit noch Gesetzlosigkeit dem Vorbild des Evangeliums entsprechen. In diesem Kapitel warnt Paulus vor beiden Extremen.
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[25] Antinomismus ist ein theologischer Begriff, der sich aus den griechischen Wörtern anti (gegen) und nomos (Gesetz) zusammensetzt und bedeutet wörtlich übersetzt "Gesetzlosigkeit" oder "Gesetzwiderspruch". Antinomisten vertreten die Ansicht, dass die Gnade Gottes die Gläubigen frei gemacht hat, die biblischen Gesetze zu halten.
Kernpunkte:
Antinomisten lehnen die Gültigkeit biblischer Gesetzgebung ab
Sie betonen die allumfassende Gnade Gottes, die den Gläubigen von jeder Gesetzesbindung befreit. D.h. Die christliche Freiheit ist eine Freiheit von jeglichem biblischen Gesetz, d.h. sie sind sich selbst Gesetz.
Sie verstehen die gewonnene Freiheit in Christus im Sinne der Entbindung biblischer Normen.
Historische Bedeutung: Der Antinomismus spielte insbesondere in der Reformationszeit eine wichtige Rolle. Der sogenannte "antinomistische Streit" zwischen Johannes Agricola und Philipp Melanchthon verdeutlichte die Spannungen zwischen der Betonung der Gnade und der Bedeutung des Gesetzes in der protestantischen Theologie.
Kritik am Antinomismus: Der Antinomismus wird oft kritisiert, weil er Gesetzlosigkeit propagiert.
Zusammenfassung: Im Kern des Antinomismus geht es um die Frage nach dem Verhältnis von Gesetz und Gnade.
18 Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes des Christus sind:
Während wir in Vers 17 gelernt haben, wem wir folgen sollen, lernen wir nun, wem wir nicht folgen sollen. Paulus bezeichnete diese Menschen als "Feinde des Kreuzes des Christus". Vor diesen Manchen hatte Paulus schon des Öfteren gewarnt. Wer diese Feinde waren, wird im nächsten Vers (V 19) dargelegt. Hier erfahren wir, dass es "viele" von ihnen gab. Diese "Feinde des Kreuzes" bereiteten dem Apostel viel Kummer ("Weinen"), weil sie den Gemeinden Schaden zufügten und Christen in die Irre führten.
19 deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen.
Aus dem Kontext geht nicht eindeutig hervor, ob diese Menschen Christen waren oder nicht, aber der Antinomismus (Gesetzlosigkeit) war zur Zeit des Paulus, ebenso wie heute, bei Ungläubigen als auch bei Gläubigen weit verbreitet. Das Wort "Verderben" wird schon in 1,28 verwendet, und zwar im Zusammenhang mit Ungläubigen und bezieht sich auf ihr ewiges "Verderben". So können wir davon ausgehen, dass in diesem Vers von Ungläubigen, d.h. Scheinchristen die Rede ist. Hier soll angemerkt sein, dass auch Gläubige Züchtigung erfahren, bis hin zum vorzeitigen physischen Tod, wenn sie unbussfertig dem Willen Gottes widerstehen (Apg 5,1-11; 1Kor 11,30; 1Joh 5,16).
Drei Merkmale kennzeichnen diese Menschen: Erstens geben sie ihren sinnlichen Gelüsten freien Lauf und zügeln ihre sündhafte Natur nicht (Vgl. Röm 16,18; 1Kor 6,13; Judas 11). Zweitens finden sie Befriedigung und rühmen sich in Dingen, für die sie sich eigentlich schämen müssten (Vgl. Eph 5,12). Drittens sind sie fast ausschliesslich mit materiellen, d.h. irdischen Dingen beschäftigt, die auf das gegenwärtige Lebensvergnügen abzielen und geistliche Angelegenheiten ausschliessen. Auf sie trifft das Sprichwort zu: Der Gott eines Menschen ist das, dem er sich hingibt.
"Ihre "Ehre" lag "in ihrer Schande". Sie rühmten sich genau dessen, dessen sie sich hätten schämen sollen – ihrer Blöße und ihres unmoralischen Handelns. Sie beschäftigten sich nur mit dem "Irdischen". Was bei ihnen zählte, war Essen, Kleidung, Ehre, Bequemlichkeit und Vergnügen. Ewiges oder Himmlisches konnte sie nicht bei ihrem Wühlen im Dreck dieser Welt stören. Sie handelten, als ob sie ewig auf dieser Erde leben könnten."[26]
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[26] William Mac Donald, Kommentar zum NT, S: 976
E.8 Der Ausblick | 3,20-21
20 Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den HERRN Jesus Christus als Heiland erwarten,
Paulus stellte nun einen Kontrast her zwischen den irdisch gesinnten Menschen, die in V 19 beschrieben wurden und den wahren Christusgläubigen, die himmlisch gesinnt sein sollen. Eine gesetzlose Lebenseinstellung passt zwar zu einem Erdenbürger, aber nicht zu einem Himmelsbürger. Christsein bedeutet sich kontinuierlich loszulösen von dieser Welt und sich fortwährend in den himmlischen Örtern in Christus zu wurzeln (Vgl. Eph 1,3b). Wir sollen lernen, wie Fremde und Pilger auf dieser Erde zu leben (Hebr 11,13; 1Petr 2,11).
"Wir sind so von unserem Vaterland erfüllt, dass wir uns danach sehnen, dorthin umzuziehen. Deshalb erwarten wir den Herrn Jesus Christus. Er, der das Ziel ist, zu dem wir reisen, hat verheissen, bald zu kommen (Joh 14,1-3; 1Thes 4,16-17; Offb 22,20). Paulus nennt Ihn hier "Heiland". Jetzt denkst du vielleicht: Kenne ich Ihn denn nicht bereits so? Er ist doch mein Heiland, der Erlöser (das ist die Bedeutung des Namens "Heiland"), der mich von meinen Sünden erlöst hat!"[27]
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[27] Ger de Koning - Kingcomments
21 der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.
In der Entrückung wird Christus unsere gegenwärtigen sterblichen Leiber in unsterbliche Leiber verwandeln, die dem Auferstehungsleib Christi ähnlich sein werden. Unser jetziger Leib befindet sich aufgrund des Sündenfalls in einem Zustand der "Niedrigkeit" und Schwachheit und ist dem Tode geweiht. Der neue Leib jedoch wird herrlich, d.h. ewig sein, und er wird unseren wahren Zustand als Kinder des lebendigen Gottes herrlich widerspiegeln. Als Himmelsbürger werden wir bei Jesu Wiederkunft mit einem Herrlichkeitsleib angetan werden. Diese Verwandlung in Herrlichkeit wird durch dieselbe göttliche Macht vollbracht, durch die Gott letztlich alle Schöpfung, sei es die Sichtbare oder die Unsichtbare, Seiner Herrschaft unterwerfen wird.
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