Prediger-1



Einleitung des Buches | 1,1-11

Das Ergebnis seiner Untersuchungen

1 Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.

Der Verfasser stellt sich vor und sagt, was er ist, und dann, wer er ist. Das Wort "Prediger" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie "Versammlungsvorsteher". Als solcher lehrte und predigte er dem Volk. Dann beschreibt er seine Abstammung: "Sohn Davids" und als solcher ist er König "des Königs in Jerusalem".

2 Eitelkeit der Eitelkeiten!, spricht der Prediger; Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist Eitelkeit.

Im einleitenden Satz stellt er die Behauptung auf: "Alles ist eitel". In allen folgenden Kapiteln wird diese Behauptung durch Beobachtungen untermauert und mit Beispielen belegt. Das Buch dient dazu, den Gläubigen von den Dingen der Welt zu entwöhnen und ihr Sehnen und Warten auf jene unvergängliche Welt zu richten, die nicht der Eitelkeit (Nichtigkeit) alles Vergänglichen unterworfen ist. Wenn es Salomo gelingt, das Volk Gottes von der Eitelkeit alles Irdischen zu überzeugen, hat er ihm den grössten Dienst erwiesen, den er als Lehrer und Hirte des Volkes tun kann. Das NT bestätigt die Aussage Salomos an mehreren Stellen: "Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen." (Mt 24,35) "Denn die Schöpfung ist der Eitelkeit unterworfen ... auf Hoffnung …" (Röm 8,20) "... denn die Gestalt dieser Welt vergeht" (1Kor 7,31) und "Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit." (1Joh 2,17)

"Eitelkeit" wird im AT mit "Hauch" (Ps 39,6; 78,33 (SLT)) oder "Dunst" (Spr 21,6) übersetzt. Die "Eitelkeit der Eitelkeiten" ist der gebräuchliche hebräische Superlativ, auch bekannt als "Himmel der Himmel" (1Kö 8,27) oder "Lied der Lieder" (Hld 1,1), und beschreibt die grösstmögliche Eitelkeit. Das Endergebnis all seiner Erfahrungen und seines Suchens nach Sinn und Ziel des Lebens wird im Eröffnungssatz vorweggenommen: Alles ist sinnlos - alles ist zwecklos - alles ist Eitelkeit.

3 Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?

Was ist so hoffnungslos eitel (nichtig)? Es ist das menschliche Leben "unter der Sonne" ("unter der Sonne" ist ein Synonym für die gefallene Schöpfung und deren Eitelkeit). Kein ewiger Gewinn ist dem Menschen unter der Sonne möglich, und alles, was er sich mühsam erworben hat, muss er zurücklassen.

4 Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht ewig.

Hier nennt der Prediger den ersten Grund, warum es unter der Sonne keinen Gewinn geben kann: Menschen kommen und gehen, die Bühne bleibt gleich, nur die Schauspieler wechseln. Und so ist dieses endlose Schauspiel eitel und bedeutungslos.

5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Ort zu, wo sie aufgeht.

Salomo beschreibt, wie auch die Sonne immer dieselbe ist und immer an denselben Ort zurückkehrt. Der Mensch ist selbst Teil dieser Welt "unter der Sonne", er kann sie nie überwinden, nie über seinen engen Horizont hinauskommen.

6 Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind zurück. 7 Alle Flüsse laufen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse laufen, dorthin laufen sie immer wieder.

Hier wiederholt der Prediger, dass sich an unseren Lebensumständen nichts ändert. Das Leben bleibt trotz seiner Wendungen und Veränderungen gleich, und alles kehrt immer wieder dorthin zurück, von wo es ausgegangen ist.

8 Alle Dinge mühen sich ab: Niemand vermag es auszusprechen. Das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören.

Hier heisst es, wie sehr man sich auch abmüht, so werden doch Auge und Ohr nie voll. Damit wird deutlich, dass die Seele des Menschen nicht mit dem zufrieden sein kann, was nicht für die Ewigkeit bestimmt ist. Im Gegenzug dazu sagt Jesus von sich selbst: "Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören." (Mt 13,16) Nur wer Jesu Stimme gehört und Jesus gesehen hat, ist glückselig.

9 Das, was gewesen ist, ist das, was sein wird; und das, was geschehen ist, ist das, was geschehen wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. 10 Gibt es ein Ding, von dem man sagt: „Siehe, das ist neu!“, längst ist es gewesen in den Zeitaltern, die vor uns gewesen sind.

Diese Verse fassen zusammen, dass es "nichts Neues unter der Sonne" gibt. Alles, was ist, war schon einmal (Vgl. 3,15). Das gilt aber nur vorläufig, denn im NT sehen wir, dass es in Christus sehr wohl Neues gibt: "... wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden" (2Kor 5,17)

11 Es gibt keine Erinnerung an die Früheren; und für die Nachfolgenden, die sein werden, für sie wird es auch keine Erinnerung bei denen geben, die später sein werden.

Salomo erinnert uns daran, dass das Verblassen aller, die vor uns gelebt haben, und ihr Versinken in die völlige Bedeutungslosigkeit auch uns bevorsteht. "Siehe, wie Handbreiten hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, nur ein Hauch ist jeder Mensch, der dasteht."(Ps 39,6) So lasst uns erkennend beten: "So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen!" (Ps 90,12)



 

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© Bibeltext: Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen), © Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, alle Rechte vorbehalten, www.csv-bibel.de

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