Prediger-17
5. Anfang und Ende | 6,1-7,14
Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang | 7,1-9
In 6,12 hatte Salomo die Frage gestellt, was für den Menschen im Leben "gut" sei. In den folgenden Versen wird dasselbe hebräische Wort fünfmal verwendet und mit "besser" übersetzt, weil es "gut" ist im Vergleich zu dem, was danach genannt wird. So gibt uns Salomo hier Antworten auf seine eigene Frage und sagt uns, wofür wir uns jeweils entscheiden sollen. So lernen wir zu prüfen, "worauf es ankommt" (Phil 1,10). Und worauf kommt es an, welche der Möglichkeiten die beste ist? Das Ende der Sache!
1 Besser ein guter Name als gutes Salböl, und der Tag des Todes als der Tag, an dem einer geboren wird.
Genau übersetzt sagt Salomo hier: "Ein guter Name ist besser als gutes Salböl...". Ein "guter Name" vergeht nicht, ein "gutes Salböl" schon, aber auf das Ende kommt es an. So lesen wir schon in den Sprüchen: "Ein guter Ruf ist kostbarer als grosser Reichtum, und Ansehen ist besser als Silber und Gold." (Spr 22,1) Hierin ist Christus uns Vorbild! Paulus schreibt: "Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters." (Phil 2,9-11)
Alle Menschen werden in Sünde und Verderben hineingeboren. Wer aber zu Lebzeiten Gottes Erlösung annimmt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. (Vgl. Joh 11,25) Somit ist der Tag des Todes "besser" als der Tag der Geburt!
2 Besser, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Festmahls zu gehen, weil jenes das Ende aller Menschen ist; und der Lebende nimmt es zu Herzen. –
Salomo schreibt, dass es besser ist, in ein Haus zu gehen, in dem getrauert wird, als in ein Haus, in dem ein fröhliches Fest gefeiert wird. Denn dort soll dem Menschen bewusstwerden, dass er zeitlich ist und einmal sterben muss.
Gott ist kein Feind der Freude, im Gegenteil (Dt 12,12; Phil 4,4)! Aber er will nicht, dass wir uns freuen wie die Toren. Das Entscheidende aber lernen wir, wenn wir das Ende begriffen haben. Denn mit dem Ende des Menschen, d.h. mit seinem Tod, hört seine Zeit auf und die Ewigkeit beginnt. Erst den Blick auf die Ewigkeit lehrt den Menschen, die Eitelkeit der Zeit zu erkennen.
3 Besser Bekümmernis als Lachen; denn bei traurigem Angesicht ist es dem Herzen wohl. –
Der Sünder tut gut daran, vor dem ewigen Gott allen Stolz abzulegen und um Vergebung zu bitten, denn diese Welt gibt keinen Grund zum Lachen über das, was den gottlosen Menschen erwartet.
4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, und das Herz der Toren im Haus der Freude.
So sagt der Sohn Gottes genau das: "Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden." (Mt 5,4) und rief ein Wehe über die aus, die jetzt lachen, "… denn ihr werdet trauern und weinen." (Lk 6,25)
5 Besser, das Schelten der Weisen zu hören, als dass einer den Gesang der Toren hört.
Besser heilsame Zurechtweisung als schmeichelhaftes Lob; denn es ist besser, hier gedemütigt und dann erhöht zu werden, als hier erhöht und zuletzt erniedrigt zu werden. So hat der HERR die Städte (Mt 11,20), die Jünger (Mk 16,14) und die Pharisäer (Mt 23,1-39) getadelt, weil das "Schelten der Weisen" "besser" ist.
Salomo schrieb: "Wer die Erziehung seines Vaters verachtet, ist ein Dummkopf, wer jedoch auf Zurechtweisung hört, ist klug." (Spr 15,5)
6 Denn wie das Geknister der Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen des Toren. Auch das ist Eitelkeit.
Das "Geknister der Dornen" ist ein lautes und vergängliches Feuer; so ist auch das Lachen der Toren. Es ist laut und verstummt in der Finsternis so plötzlich, wie es ausgebrochen ist.
7 Denn die Erpressung macht den Weisen toll, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zugrunde.
Erpressung und Bestechung sind Mittel und Lohn der Sünder in einer Welt der Sünde. Aber Reichtum wird verfaulen, und das Gold und Silber, das der Unterdrücker angehäuft hat, wird zum Himmel um Rache schreien (Vgl. Jak 5,1-5).
8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang; besser der Langmütige als der Hochmütige. 9 Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Unwillen, denn der Unwille ruht im Innern der Toren.
Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang; Geduld zu haben, bringt den Menschen weiter als Überheblichkeit. Auch soll der Mensch nicht aufbrausend sein in seinem unheiligen Zorn!
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