Prediger-23



7. Fügung und Entscheidung | 8,16 – 9,10

Ehrfurcht vor dem HERRN führt zum Leben | 8,16-9,3

16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf der Erde geschieht (denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man den Schlaf mit seinen Augen), 17 da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, dass der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, das unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht, es zu suchen, aber es nicht findet. Und selbst wenn der Weise es zu erkennen meint, vermag er es doch nicht zu erfassen.

Hat sich jemand von uns beim Schlafen gesehen? Nein, "denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man den Schlaf mit seinen Augen". So können wir uns auch nicht selbst beobachten, wie wir vom Wachsein in den Schlaf fallen. Deutlicher kann Gott uns nicht zeigen, wie hilflos, schutzlos und ausgeliefert wir sind. Wir haben es nicht in der Hand, einzuschlafen oder aufzuwachen. Das soll uns ein wenig bescheidener und demütiger machen in unserem Denken und Tun, damit wir Salomo zustimmen können, denn wie sehr ein Mensch sich auch bemühen mag, wie sehr er forscht, er wird Gott und Sein Wirken nicht ergründen können. Nicht einmal der weiseste Mensch kann es verstehen, selbst, wenn er es von sich behauptet.

1 Denn dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und zwar um dies alles zu prüfen: dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind; weder Liebe noch Hass kennt der Mensch im Voraus: Alles liegt vor ihnen.

Salomo hat nachgedacht und erkannt, dass die Gerechten und die Weisen in Gottes Hand sind, sie selbst und das, was sie tun. Der Mensch weiss nicht, was ihn in der Zukunft erwartet – Liebe oder Hass.

"Alles liegt vor ihnen", d.h. alles ist ausserhalb der Verfügungsgewalt des Menschen. Aber was jetzt ist, war einmal Zukunft, über die ich ebenso wenig Gewalt habe. So ist alles und jedes allein "in der Hand Gottes". Wir tun gut daran, uns zu demütigen unter die Hand des HERRN, in dessen Hand Kraft und Leben ist.

2 Alles ist gleich für alle: Ein und dasselbe Geschick für den Gerechten und den Gottlosen, für den Guten und den Reinen und den Unreinen und für den, der opfert, und den, der nicht opfert; wie der Gute, so der Sünder, der, der schwört, wie der, der den Eid fürchtet.

In vielerlei Hinsicht ergeht es "den Gerechten und den Gottlosen" gleich. Beide kennen Mühsal, Krankheit, Alter und Tod (Vgl. Hi 9,22). Der gottesfürchtige Salomo war reich, ebenso der gottlose Perserkönig Ahasveros. Der gerechte Hiob musste viel leiden, ebenso der hochmütige König Ussija (2Chr 26,16-21). "… Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt" (Röm 3,22-23); darum wartet auf alle das gleiche Ende; denn " … der Lohn der Sünde ist der Tod" (Röm 6,23). Es ist aber auch "kein Unterschied ..., denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen; „denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden“." (Röm 10,12-13)

3 Das ist ein Übel bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass ein und dasselbe Geschick allen zuteilwird; und auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Narrheit ist in ihrem Herzen während ihres Lebens; und danach geht es zu den Toten.

"… und auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit" (siehe 8,11), darum sagen sie im "Irrsinn" ihres Herzens: "lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!" (1Kor 15,32)

"Und danach geht es zu den Toten": Dieses "und" ist zu betonen. Zwar sieht es für unsere Augen so aus, als sei das Schicksal der Gerechten und der Gottlosen dasselbe - aber der Tod, der wohl der grosse Gleichmacher ist, ist auch der grosse Trenner: Die Einen sterben und erwachen im Hades, die Anderen sterben und werden von den Engeln in den Schoss Abrahams getragen (Lk 16,22-23); die Einen gehen ein in die Freude des HERRN, die Anderen werden an Händen und Füssen gebunden in die Finsternis geworfen (Mt 22,13; 25,21).



 

© Copyright

© Bibeltext: Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen), © Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, alle Rechte vorbehalten, www.csv-bibel.de

© Publikationen: Christliches Zentrum Bern, alle Rechte vorbehalten

 

joomla templatesfree joomla templatestemplate joomla
Back to Top