Das Leben unter der Sonne hat diesen einen Sinn: dass wir in Christus Jesus den Schöpfer finden. Solange wir noch leben, solange es "heute" heisst (Hebr 3,13), "gibt es Hoffnung", Hoffnung des ewigen Lebens (Tit 1,2) und Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1,27). Diese zu finden ist Ziel und Sinn unseres sonst sinnlosen Lebens. Damit sind diese Verse ein Aufruf an die Lebenden, sich nicht der Sünde zu ergeben, sondern "damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl ertasten und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns." (Apg 17,27)

Weil es noch Hoffnung gibt, ist der noch Lebende in jedem Fall besser dran als der schon Verstorbene; darum ist jeder noch so arme Mensch unter der Sonne besser dran als ein König im Totenreich. So ist auch "ein lebendiger Hund" besser als "ein toter Löwe". Solange der Sünder noch atmet, "gibt es Hoffnung", ist noch Zeit und Gnade, um Busse zu tun, zu glauben und damit "aus dem Tod in das Leben" hinüberzugehen (Joh 5,24).

Solange die Menschen wissen, "dass sie sterben", haben sie noch Zeit, zur Erlösung zu gelangen (2Tim 3,15). Die Toten haben dieses Wissen nicht mehr. Das heisst nicht, dass sie "nichts" wissen. Sie wissen nichts mehr von einem Tag der Gnade für sich selbst, sie warten nur noch auf den Tag der Offenbarung des gerechten Zornes Gottes. Wie dem reichen Mann im Hades (Lk 16,23) sind ihnen die Augen aufgegangen, und sie wissen, dass sie schuldig und verloren sind und dass Gott sie gerecht richten wird. Die wohlgefällige und hochwillkommene Zeit (2Kor 6,2) ist für sie verstrichen, und es bleibt nur noch "sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird." (Hebr 10,27)

"Geh, iss dein Brot mit Freude": Dieser Rat setzt voraus, dass wir gelernt haben, Gott zu fürchten und in dieser Gottesfurcht an den zu glauben, der uns vom kommenden Gericht erlöst und vom Tod zum ewigen Leben führt (Joh 5,24). Wenn wir die Gewissheit der Vergebung unserer Schuld und die Hoffnung auf ewiges Leben und Herrlichkeit haben, dann können wir dem Rat Salomos folgen: Wir essen unser Brot und trinken unseren Wein mit fröhlichem Herzen und danken Gott, dem Vater, durch den Sohn (Kol 3,17).

"Geniesse das Leben mit der Frau, die du liebst": Wir danken für Nahrung und Schutz und für eine gute Ehefrau, die der Herr uns in seiner Gnade gegeben hat; denn: "Wer eine Frau gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von dem HERRN." (Spr 18,22) Im Wissen um die Kürze unseres Lebens sollen wir "Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft". D.h. der Gläubige soll mit aller Kraft dem Herrn Jesus dienen, bis er wiederkommt. So heisst es "allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn." (1Kor 15,58) Der Christ ist gerettet, um mit ganzer Hingabe dem Herrn zu dienen!