Prediger-4



2. Weisheit und Torheit | 2,12-26

Der relative Vorzug der Weisheit vor der Torheit | 2,12-16

In diesen Versen zieht Salomo die Summe aus dem, was er theoretisch und durch Erfahrung über Weisheit und Torheit herausgefunden hat: Die Weisheit ist besser als die Torheit, aber beide, die Weisen und die Toren, enden gleich.

12 Und ich wandte mich, um Weisheit und Unsinn und Torheit zu betrachten. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommen wird? Was man schon längst getan hat.

Weisheit und Torheit können zweierlei bedeuten. In diesem Abschnitt geht es nun nicht um die Weisheit als Erkenntnis Gottes (Spr 9,10) und Torheit als Verachten Gottes (Ps 14,1), sondern um menschliche Weisheit, das ist: Bildung, Wissen, Geschick, und um menschliche Torheit, das ist: Mangel an Bildung, Wissen und Geschick. Natürlich hat die menschliche Weisheit einen relativen Vorteil gegenüber der Torheit. "Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommen wird?" Salomo erkennt, dass er noch so klug regieren und noch so umsichtig vorsorgen kann, er hat kein Wissen und keine Macht über seinen Sohn, der alles erben wird. Salomos Sohn Rehabeam war tatsächlich ein Narr, dem es gelang, mit einem einzigen dummen Satz ein ganzes Reich und damit Salomos Lebenswerk zu zerstören (1Kö 12).

13 Und ich sah, dass die Weisheit den Vorzug hat vor der Torheit, wie der Vorzug des Lichts vor der Finsternis:  14 Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber wandelt in der Finsternis. Und ich erkannte zugleich, dass ihnen allen ein und dasselbe Geschick widerfährt;

Was ist nun der Vorteil der Weisheit? Der Wissende hat mehr Licht über die irdischen Verhältnisse, in denen wir uns bewegen, und das verschafft ihm einen gewissen, aber nicht wirklichen Vorteil im Umgang mit seinen Mitmenschen. Das wird deutlich in Salomos Erkenntnis: "Und ich erkannte zugleich, dass ihnen allen ein und dasselbe Geschick widerfährt." Mit anderen Worten ausgedrückt: Auf alle wartet das gleiche Schicksal – der Tod!

15 und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mir widerfahren, und wozu bin ich dann überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Eitelkeit sei.

 "Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mir widerfahren" Er erkennt, dass auch er, obwohl er ausserordentliche Weisheit und Macht und grossen Reichtum besitzt, sich nicht vom grössten Toren und ärmsten Sklaven unterscheidet. Deshalb fragt er sich: "wozu bin ich dann überaus weise gewesen?"

"Und ich sprach in meinem Herzen...": Das "Herz" ist hier wichtig. Nicht nur sein Verstand, sondern auch sein Herz wird von der Wahrheit bewegt, und er erkennt: "..., dass auch das Eitelkeit ist.". In V 17 werden wir sehen, was das in Salomo auslöst: "Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider. Denn alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind." In 3,19 geht dann Salomo sogar noch einen Schritt weiter und sagt, dass nicht nur Weise und Toren das gleiche Schicksal haben, sondern, dass auch auf die Menschen und die Tiere das gleiche Schicksal wartet, beide müssen sterben und beide sind gleichermassen vergänglich.

16 Denn dem Weisen wie dem Toren wird keine ewige Erinnerung zuteil, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin!

Denn später erinnert sich niemand mehr an den Weisen, genauso wenig wie an den Toren. Wie bald sind beide vergessen – der Tod macht keinen Unterschied! Was nützt dem Gelehrten all sein Wissen, wenn er nicht anders als der Tor in die Ewigkeit eingeht? Alles an Bildung, Karriere und Ehre vergeht.

Nur der an Christus Gläubige darf unerschütterlich wissen, dass auf ihn ewiges Leben wartet. Wer sein ganzes Leben in den Dienst Gottes stellt, wird einen entsprechenden Lohn vom Herrn Jesus zugesprochen bekommen. Die Arbeit im Reich Gottes ist nie vergeblich!



 

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