Prediger-11



4. Bedrücker und Bedrückte | 4,1-5,19

Einsamkeit und Gemeinschaft | 4,7-12

Der Mensch ist so geschaffen, dass er andere braucht und dass andere ihn brauchen. Aber wie viele leiden unter Einsamkeit! Schon die Römer sagten: "Grosse Stadt, grosse Einsamkeit!"

7 Und ich wandte mich und sah Eitelkeit unter der Sonne: 8 Da ist ein Einzelner und kein Zweiter bei ihm, auch hat er weder Sohn noch Bruder, und all seine Mühe hat kein Ende; dennoch werden seine Augen des Reichtums nicht satt: „Für wen mühe ich mich doch und lasse meine Seele Mangel leiden am Guten?“ Auch das ist Eitelkeit und eine üble Beschäftigung.

Salomo sah noch ein weiteres Beispiel der Sinnlosigkeit (Eitelkeit) auf der Welt. Da ist ein Einsamer, der arbeitet und sogar reich wird, weil er besser ist als seine Konkurrenten. Wie schön wäre es, wenn er jemanden hätte, mit dem er seinen Reichtum teilen oder dem er ihn vererben könnte! Aber er hat niemanden. Oder vielleicht will er niemanden neben sich ertragen, weil er sein Leben selbst gestalten und nicht immer auf andere Rücksicht nehmen und seinen Reichtum auch nicht teilen will. Seine Augen sind auf den Reichtum gerichtet (Spr 23,4-5), aber sie können sich an Reichtum nicht satt sehen (vgl. 1,8), mag er auch noch so gross sein. Alle Mühe ist umsonst, wenn die Früchte der Arbeit nicht über das eigene begrenzte Leben hinaus genossen werden können. So ist es für den Menschen ein Trost zu wissen, dass ein Sohn das mühsam Erarbeitete übernehmen und würdig weiterführen wird. Im Lichte der Ewigkeit aber ist alle Arbeit, die nur diese vergängliche Welt im Auge hat, "Eitelkeit und eine üble Beschäftigung".

9 Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre Mühe haben;

Wie viel besser ist es, füreinander und miteinander zu arbeiten, als den anderen als Rivalen zu sehen und gegen ihn zu sein! Die Freundschaft mit einem geliebten Menschen, die Gemeinschaft mit einem Freund sind gute Gaben eines gütigen Schöpfers. Warum ist Gemeinschaft so wohltuend für uns? Der Trost der Freundschaft soll uns auf eine verlorene Gemeinschaft hinweisen, die wir vielleicht wiedergewinnen können: Die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und Seiner Gemeinde.

10 denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Genossen auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne dass ein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! 11 Auch wenn zwei beieinander liegen, so werden sie warm; der Einzelne aber, wie will er warm werden? 12 Und wenn jemand ihn, den Einzelnen, gewalttätig angreift, so werden ihm die zwei widerstehen; und eine dreifache Schnur zerreisst nicht so schnell.

In diesem Leben ist es besser, Freud und Leid mit jemandem zu teilen, als allein zu sein (V 8). Auch ist es besser, wenn zwei füreinander und miteinander arbeiten als gegeneinander (V 4). So ist die Gemeinschaft eine gute Gabe des Schöpfers, die uns aus der Zeit vor dem Sündenfall geblieben ist, um uns etwas von der Bitterkeit des Daseins zu nehmen. Wir können das Glück der Gemeinschaft nur geniessen, wenn wir Gott über alles lieben und unseren Bruder wie uns selbst (Phil 2,1-4).

"Eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerreissen": Der dritte Strang ist der Herr selbst. Wenn er das Band ist, das die Menschen zusammenhält, dann haben sie in dieser vergänglichen Schöpfung etwas gefunden, das in die Ewigkeit reicht und damit nicht der Eitelkeit unterworfen ist. Es ist etwas, das wahrlich "nicht so schnell zerreisst", ja, es zerreisst nie!



 

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