Prediger-30
10. Ein Schlusswort | 12,9 - 14
Schlusswort und das Endergebnis des Ganzen | 12,9-14
9 Und ausser dem, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte, verfasste viele Sprüche.
"lehrte er noch das Volk Erkenntnis": Er tat selbst, wozu er in 11,1 aufgefordert hatte. Er behielt das Korn nicht für sich, sondern verteilte es nach allen Seiten. Mit seinem Buch "Prediger" kehrte Salomo zu dem zurück, was ihm als König und Hirte des Volkes aufgetragen war: es Erkenntnis zu lehren, wie er es im Buch der Sprüche getan hatte.
10 Der Prediger suchte angenehme Worte zu finden; und das Geschriebene ist richtig, Worte der Wahrheit.
Während er lehrte, "suchte" er "angenehme Worte zu finden". Er bemühte sich, so zu reden, dass man ihn verstand und gerne zuhörte. Er wusste: "Einen Menschen mit weisem Herzen bezeichnet man als verständig, und eine Belehrung wird bereitwilliger angenommen, wenn sie mit freundlichen Worten erfolgt. … Ein Mensch mit weisem Herzen zeichnet sich durch kluge Rede aus, und von dem, was über seine Lippen kommt, kann man viel lernen." (Spr 16,21.23)
11 Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche; sie sind gegeben von einem Hirten.
Die Worte des Weisen sind wie "Treibstacheln" in der Hand des "Hirten". Der israelitische Bauer hatte beim Pflügen einen spitzen Stock, mit dem er die Ochsen von links oder rechts in die Seite stach, wenn sie den geraden Weg verlassen wollten. Mit diesem Treiberstachel stach er so lange in die Seite, bis die Ochsen müde wurden, sich gegen den Stachel zu wehren (Apg 26,14) und sich ihrem Gott und Erlöser zuwandten.
12 Und überdies, mein Sohn, lass dich warnen: Das viele Büchermachen hat kein Ende, und viel Studieren ist Ermüdung des Leibes.
"mein Sohn, lass dich warnen": Salomo wurde durch Schaden klug. Lasst uns ohne Schaden klug werden, indem wir seine Warnung beherzigen. Salomo ist zur Quelle zurückgekehrt. Er hat lange studiert und ist nur müde geworden. Es ist eine Plage für den Geist und ein eitles Haschen nach Wind.
13 Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch.
Hier fasst der Prediger das "Endergebnis" der ganzen Predigt zusammen: "Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das ⟨soll⟩ jeder Mensch ⟨tun⟩ [od. das ist der ganze Mensch]". Wir können nichts Höheres lernen, als Gott zu fürchten. "Demut und Ehrfurcht vor dem HERRN werden mit Reichtum, Ehre und einem erfüllten Leben belohnt." (Spr 22,4) Der Mensch braucht nichts anderes als die Furcht Gottes und den Gehorsam Seinem Wort gegenüber. Es gibt für den Menschen keine andere Freude, keine andere Hilfe, kein anderes Glück und keine andere Ruhe als nur im Schöpfer Gott Jesus Christus.
14 Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.
"Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen." Gott hat das letzte Wort! Jeder Mensch wird sich für seine Taten und Werke vor dem Richter Gott Jesus Christus verantworten müssen. Für alle Christusgläubigen wird es das Preisgericht vor dem Richterstuhl Christi sein, "… damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses." (2Kor 5,10) Für alle Ungläubigen hingegen wird das Endgericht vor dem grossen weissen Thron sein,
"… und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. 14 Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. 15 Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen." (Offb 20,13b-15)
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